Warum sinnvolle Arbeit gesund ist?

Wir alle wissen, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden sind nicht nur wichtige Faktoren für die individuelle Lebensqualität, sondern auch zentral für den Unternehmenserfolg. Doch was ist mit dem Sinn im (Arbeits-)Leben? Warum ist sinnvolle Arbeit förderlich für die Gesundheit?

Okinawa, wird als «Insel der Hundertjährigen» bezeichnet. Dort leben die Menschen nicht nur länger als irgendwo sonst auf der Welt, sondern sie bleiben auch bis ins hohe Alter fit und gesund. Was ist ihr Geheimnis? Dies werde ich zu einem späteren Zeitpunkt lüften.

Sinnvolle Arbeit dient nicht nur der Existenzsicherung, sondern ist auch ein wichtiger Faktor für körperliche und geistige Gesundheit. Sie beeinflusst unser Wohlbefinden positiv. Hier ein paar Begründungen dafür:

  • Wenn Aufgaben als sinnvoll empfunden werden, sind Menschen motivierter, diese zu erledigen. Das Gefühl, etwas Bedeutungsvolles zu tun, verleiht unserem Leben Sinn und Zweck, was wiederum zu einem positiven Selbstwertgefühl beiträgt.
  • Ausserdem sind Menschen oft produktiver. Sie setzen sich mehr für ihre Aufgaben ein und sind bereit, zusätzliche Anstrengungen zu unternehmen.
  • Menschen, die ihre Arbeit als sinnvoll erachten, haben tendenziell weniger Fehltage wegen Krankheit. Die Identifikation mit der eigenen Arbeit und das Gefühl, einen Beitrag zu leisten, stärken das Immunsystem und fördern die Gesundheit.
  • Sinnvolle Arbeit kann zu einem stärkeren Zusammengehörigkeitsgefühl führen. Gemeinsame Ziele und ein geteiltes Verständnis für den Wert der Arbeit fördern den Austausch mit Kollegen und stärken soziale Bindungen.
  • Wenn wir keine Verbindung zu unserer Arbeit spüren und sie als bedeutungslos oder sogar als sinnlos empfinden, so kann dies zu Erschöpfung, Unzufriedenheit und gesundheitlichen Beschwerden führen.

Insgesamt ist sinnvolle Arbeit ein wichtiger Aspekt für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Es lohnt sich, nach Tätigkeiten zu suchen, die uns erfüllen und einen höheren Zweck erfüllen.

Der Arbeitssoziologe Falk Eckert beanstandet, den Lebenssinn hauptsächlich in der Arbeit zu sehen: „Man sollte seine Arbeit schon gerne machen und sich auch zum Teil damit identifizieren. Aber wir sollten uns von dem Zwang befreien, dass Arbeit alles sein soll im Leben. Diejenigen, die viel in ihre Arbeit investiert haben, bekommen oft im fortgeschrittenen Alter Enttäuschungsmomente.“ Wenn die Arbeit der einzige Sinnstifter sei, geraten nämlich viele in eine Sinnkrise, wenn sie in den Ruhestand gehen oder aus einem anderen Grund gezwungen sind, ihren Job zu verlassen“.

In Japan ist der sogenannte Karoshi – der Tod durch Überarbeitung – bekannt. Ebenso entstand in Japan ein Konzept, welches das Zusammenspiel von Leidenschaft, Berufung, Beruf und finanzieller Sicherheit beschreibt. Es geht darum, den eigenen Lebenssinn zu finden, der über die Arbeit hinausgeht.

Was können nun Führungskräfte und HR-Leute tun?
Führungskräfte und HR-Leute können nach dem japanischen Konzept arbeiten, das nicht nur die Arbeit, sondern auch das entsprechende Mindset berücksichtigt. Indem sie auf die individuellen Eigenmotivationen der Mitarbeitenden eingehen, ihnen aufmerksam zuhören, sie fragen, was sie gerne tun und deren Stärken mit deren Wünschen kombinieren, so gelingt es bei den Mitarbeitenden ein gesundes Kribbeln im Bauch hervorzurufen, das zu einem glücklichen und erfüllten Arbeitsleben führt.

Dieses gesunde Kribbeln ist wahrscheinlich das Geheimnis, was die Einwohner von Okinawa bis ins hohe Alter gesund und glücklich werden lässt. Es ist eine Begeisterung, nach der sie alle Lebensbereiche ausrichtet. Der Job kann dabei zentraler Sinnstifter sein oder auch ein Mittel, das es einem ermöglicht, einer anderen Begeisterung nachzugehen. Wer einen Grund hat, morgens aufzustehen, wird auch die weniger angenehmen Dinge im Leben besser ertragen und eine positive Grundhaltung entwickeln – eine gute Voraussetzung, um psychisch und körperlich gesund zu bleiben.

In einem der weiteren Beiträge erfolgt das Vorstellen des japanischen Konzepts. Ein glückliches und zufriedenes (Arbeits-)Leben führen: Das wollen wir doch alle. Wofür leben Sie?

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Ihr HRZ- Team

Verena, Barbara und Kathrin

Beitrag: Verena Gisler I Quelle: Senta Gekeler (www.humanresourcesmanager.de) I Bild: Shutterstock